
Große Herausforderungen für die Unternehmen der Automobilwirtschaft liegen aktuell in der Bewältigung des demografischen Wandels. Arbeitnehmer der Baby-Boomer-Generation gehen zunehmend in den Ruhestand und stehen dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung. Gleichzeitig gibt es zahlenmäßig kleinere und zum Teil geringer qualifizierte Nachwuchskohorten. Dies äußert sich in weniger Bewerbungen, insbesondere bei technischen Ausbildungsberufen. Die Qualität von Bewerbungen sinkt, bei steigenden Grundanforderungen an potenzielle Auszubildende.
Die Mission hatte sich zum Ziel gesetzt, ein einheitliches Problemverständnis in der Automobilwirtschaft BW zu schaffen sowie gemeinsam mit allen beteiligten Sozialpartnern und mittelständischen Unternehmen aus Baden-Württemberg die Problemstellungen diskutieren sowie konkrete Handlungsempfehlungen und Umsetzungsmaßnahmen erarbeiten. Festgestellt wurde u.a. der Reformbedarf bezüglich Anzahl und Inhalte der Ausbildungsberufe an zeitgemäße Anforderungen und Berufsbilder sowie die Notwendigkeit von mehr Transparenz sowie die Erhöhung der Attraktivität von Ausbildungsberufen in der Automobilwirtschaft des Landes. Auf dieser Basis entstanden ein gemeinsamer Dialog zum Wiederaufgreifen der Initiative zur Neuordnung der Berufsbilder und zur Entwicklung von zeitgemäßen Ausbildungsinhalten sowie ein Forum zum Transfer von best-practice Initiativen in Bezug auf Ausbildungsattraktivität und Didaktik.
Über verschiedene Workshops mit Teilnehmern von Automobilherstellern, KMU, Sozialpartnern, Politik, Kammern und Gewerkschaften konnte eine gute Transparenz über bestehende Angebote und Initiativen geschaffen werden und eine bereits gut bestehende Vernetzung der Akteure weiter gestärkt werden. Die Vielfalt an Angeboten zeigte sich insbesondere am Beispiel innovativer Lehrmethoden und Lerntools in der technischen Aus- und Weiterbildung.
Festzuhalten ist, dass sich Attraktivität der Ausbildung nicht auf die Außendarstellung im Recruiting beschränkt. Die Innovationen im Bereich der Aus- und Weiterbildung machen sowohl technisch als auch didaktisch große Fortschritte. Dies zeigt sich besonders deutlich in der Automobilwirtschaft und trägt dazu bei, die Ausbildung bei uns äußerst attraktiv zu gestalten. Der Austausch mit Unternehmensvertretern zeigt aber auch: Die (Aus-)Bildung befindet sich in einem innovativen Wandel im Kontext künstlicher Intelligenz und virtuellen Räumen. Unternehmen müssen die Ausbildung kreativ und innovativ gestalten und können den Schulabgängerinnen und Schulabgängern vielfältige Möglichkeiten bieten.
Um die starken Initiativen zur Berufsorientierung der Bildungspartner aus Privatwirtschaft und den Ministerien zu flankieren, kann es hilfreich sein, zukünftig die Wirksamkeit, Reichweite und Geschwindigkeit der Maßnahmen sorgfältig zu prüfen und zu evaluieren. Zudem begrüßen alle Akteure eine Modernisierung der Ausbildungsberufe, die den Interessen der Jugendlichen und der Automobilwirtschaft entsprechen.
Beteiligte: