Kraftstoffe, die mit erneuerbaren Energien hergestellt werden, wie synthetische Kraftstoffe, fortschrittliche Biokraftstoffe und Wasserstoff (reFuels) sind ein wesentlicher Pfad hin zu einer klimaneutralen Mobilität. Im Projekt reFuels "Kraftstoffe neu denken" wurden koordiniert durch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit den beteiligten Firmen und Forschungseinrichtungen Kraftstoffsynthesen, umfangreiche Flottentests und Analysen im Schwerlast-, Personen- und Schienenverkehr erfolgreich abgeschlossen.
Im Programm reFuels des Ministeriums für Verkehr werden zahlreiche Projekte und Aktivitäten bis hin zum regulatorischen Rahmen auf Bundes- und EU-Ebene bearbeitet und diskutiert. Sie sind die Basis der Umsetzung der Roadmap reFuels für Baden-Württemberg. Mit der durch den Bund geförderten Plattform Innofuels ist im März 2023 auf Initiative der Länder Baden-Württemberg und Hessen ein bundesweites Netzwerk zur Förderung des Hochlaufs von klimaneutralen Kraftstoffen gestartet.
Die Weiterentwicklung von Anlagen zur Herstellung von reFuels in den industriellen Maßstab (Skalierung) ist entscheidend. Sie ist in Deutschland durch die EU-Regulatorik ohne weitere unterstützende Maßnahmen nahezu unwirtschaftlich. Es gilt den Hochlauf von PtL-Kraftstoffen bestmöglich zu unterstützen und Abnahmen zu sichern, um ambitionierte Quoten wie im Luftverkehr erfüllen zu können. Parallel soll die Transformation der Mineralölraffinerie Oberrhein (MiRO) unterstützt werden.
Damit die Industrie in Anlagen investiert und die Kraftstoffe im Land zum Einsatz kommen, sind Hemmnisse durch die EU und den Bund zu beseitigen: Der Import von grünem Methanol muss auch aus Nicht-EU-Ländern möglich sein, Importhindernisse und ungleiche Behandlung im Hinblick auf Rohstoffe müssen beseitigt werden. Anreize für den Hochlauf von PtL-Kraftstoffen sollten zeitnah gesetzt werden. Dazu zählen u.a. eine langfristige zuverlässige wirtschaftliche Basis, keine Energiesteuer auf PtL-Kraftstoffe, bilanzielle Anrechenbarkeit klimaschonender Produkteigenschaften bei gekoppelten Verfahren, Entwicklung einer Importstrategie und -logistik für Wasserstoffderivate und alternative nachhaltigere Rohstoffe sowie Abnahmegarantien. Eine Strategie für den Transport von CO2 sowohl zu Lagerungs- als auch zu Nutzungszwecken im Kraftstoffbereich oder der chemischen Industrie ist ein weiterer wichtiger Aspekt.